Trauma ist die am meisten vermiedene, ignorierte, verleugnete, missverstandene und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens.

PETER LEVINE

Stress, Resilienz, Trauma: Praxis für Somatic Coaching in Murnau und München

Stress, Resilienz, Trauma

Sie erleben Stress im Job oder zu Hause?

Sie fühlen sich überlastet, unruhig, angespannt, sinnentleert oder erschöpft?

Neue Strategien und Verhaltensmuster zu erlernen, um mehr innere Balance und Resilienz zu gewinnen, würde Ihr Wohlbefinden und Ihre Lebensqualität steigern?

Sie leiden Sie bereits einiger Zeit unter Ängste oder psychischen und körperlichen Auswirkungen von Stress und streben eine nachhaltige Veränderung in Ihrem Leben an?

Ein Kreislauf mit unerwünschten Verhaltensmustern und Körperreaktionen lässt sich unterbrechen, wenn neue alternative Erfahrungen im Körper geschaffen werden.

Stress

Unser Lebensstil ist geprägt von Eile, Hektik und Leistungsdruck. Viele Menschen spüren Folgen von Stress zu Hause und am Arbeitsplatz. Entspannung, Erholung und Ruhepausen bleiben da oft auf der Strecke. Die WHO stuft Stress als einer der größten Gesundheitsgefahren des Jahrhunderts ein.

Die Ursachen für unserem Stresserleben sind uns oft unbewusst, genauso wie das Ausmaß unserer Stressreaktion. Dies liegt daran, dass der Stresslevel in der Regel langsam zunimmt, ohne dass wir die Veränderungen in unserem Gefühl, Verhalten und Körperempfinden bewusst wahrnehmen. Wie bei den Fröschen im kochenden Wassertopf gewöhnen wir uns schrittweise an unseren immer ungemütlicher werdenden Alltag, ohne konkrete Versuche vorzunehmen unseren Rahmenbedingungen zu verändern. Scheinbar „plötzlich“ kann dann aufgrund von körperlichen oder psychischen Anzeichen eine Situation entstehen, die so nicht mehr auszuhalten ist. Beim genaueren hinschauen stellt man im Nachhinein dann oft fest, dass dieser Prozess der Entfremdung von den inneren Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen bereits vor längerer Zeit begonnen hat.

Chronischer Stress oder ein stetiger Zustand in innerer Alarmbereitschaft beeinflusst den Stoffwechsel, wie auch das Immun- und kardiovaskuläre System, die Schlafregulierung und Lern-, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozesse. Meistens verändern sich auch unsere Verhaltensformen, Emotionen, Reflexe, Kommunikationsmuster, Leistung und Gesundheit.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gelasseneren Leben, ist oft ein vertieftes Verständnis darüber wie Stress und Stressfolgen in unserem Körper entstehen. Denn neurobiologisch betrachtet, ist Stress eigentlich etwas Gutes. Stresshormone verleihen uns die nötige Kraft und Energie in fordernden Situationen, die für den Körper bzw. für den betroffenen Menschen bei der erfolgreichen Bewältigung eines Ereignisses ganz entscheidend sein kann. Schädliche und belastende Stressfolgen entstehen vor allem dann, wenn aufgrund von einer ungenügenden Bildung von Entspannungshormonen keine ausreichende körperliche und geistige Erholung mehr möglich ist. Wenn das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung dauerhaft fehlt und wir trotz Bemühungen nicht mehr zur Ruhe kommen.

Auftretende Symptome wie Leistungseinbruch, Burnout, Schlafstörungen, Depression und diverse psychosomatische Erkrankungen sind laut WHO in mehr als 70% der Fälle die Folge einer unerkannten Stressverarbeitungsstörung. Weitere häufige Anzeichen von Stressfolgen sind auch: Erschöpfung, kreisende Gedanken, Unruhe, Stimmungsschwankungen, Überforderung, Gefühl von Kontrollverlust, Konzentrationsschwierigkeiten, Schmerzen, Muskelverspannungen und vieles mehr. Ein andauernder Stress kann also einen erheblichen Anteil an psychosomatischen Erkrankungen haben.

Ein proaktiver Umgang mit Stress und Entspannung zu erlernen fördert Ihre Leistungsfähigkeit und ist eine wichtige Ressource der Gesundheitsvorsorge.

Resilienz

Resilienz ist ein dynamischer Anpassung- und Entwicklungsprozess und verändert sich im Laufe des Lebens je nach Erfahrungen sowie aktueller körperlicher, geistiger und psychischer Konstitution.

Resilienz wird manchmal bezeichnet als die Fähigkeit mit schwierigen Umständen, kleinen und großen Herausforderungen und Krisen umzugehen. Es geht um die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der eigenen Stabilität und den richtigen Umgang mit Belastungen, Krisen oder traumatischen Erlebnissen. Sie sorgt dafür, dass schlechte Gefühle und auch Krankheiten von Ihnen abperlen, sowie das Ungute und belastende Ereignisse, die nicht zu vermeiden sind, Ihnen nicht zu nahekommen können.

Grundsätzlich, lässt sich diese Fähigkeit durch eine Reihe von Strategien bewusst stärken. Unsere innere Grundhaltung spielt dabei auch eine große Rolle, wenn es darum geht, wie wir Ereignisse in unserem Leben wahrnehmen und verarbeiten.

Problematisch wird es vor allem dann, wenn wir Überforderungssituationen erleben die unverarbeitet bleiben und dazu führen, dass der Körper dauerhaft in Alarmbereitschaft verweilt. Wenn unser Nervensystem nicht mehr gut in der Lage ist selbstregulierend und ausgleichend in einem Entspannungsmodus umzuschalten, oder wenn wir uns im Dauerstress selbst keine Ruhe ermöglichen. Sprich, wenn unser Körper sich nicht mehr im natürlichen Flow zwischen Anspannung und Entspannung befindet, sondern z.B. in der hohen Anspannung bzw. hohen Aktivierung dauerhaft bleibt, ohne zu Ruhe zu kommen. Dann sind wir nicht mehr gut in Balance und die Fähigkeit zur Resilienz ist eingeschränkt.

Wird das Nervensystem unterstützt und begleitet wieder zu seiner ursprünglichen biologischen Selbstregulationsfähigkeit zurückzufinden, können sich auch körperliche und psychische Symptome wie Schmerzen, Übererregbarkeit, Ängste, Depression, Dissoziation, Schlaflosigkeit u. a. nachhaltig wieder auflösen. Diese Fähigkeit zur Resilienz und Achtsamkeit lässt sich durch neue biologisch verankerte Ressourcen bewusst ausbauen und nachhaltig stärken, damit der Mensch zunehmend mit mehr Kraft, Selbstsicherheit und Handlungsmöglichkeiten wieder leichter in seinem persönlichen Flow kommen kann.

Da es in Psychotherapie und Coaching auch oft um die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der eigenen Stabilität und den richtigen Umgang mit Belastungen, Krisen und traumatischen Erlebnissen, ist Resilienz-Training häufig einen wesentlichen Bestandteil von diesem Prozess.

Trauma

Ein Trauma ist eine innere Zwangsjacke, die entsteht, wenn ein verheerender Augenblick in der Zeit eingefroren wird. Es unterdrückt die Entfaltung des Seins und unterbindet unsere Versuche, das schreckliche Geschehen hinter uns zu lassen und unser Leben einfach fortzusetzen.
Dr. Peter A. Levine

Trauma ist weder eine Krankheit noch eine Störung. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Verletzung, verursacht durch lähmende Furcht und Gefühle von Hilflosigkeit.

Die Entstehung von Trauma liegt somit nicht im Ereignis. Die körperliche und seelische Reaktion auf ein traumatisches Ereignis ist eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Wenn eine Situation unsere individuelle psychische Bewältigungsfähigkeiten übersteigt und ein Gefühl der Überwältigung und Hilflosigkeit zurücklässt, kann es ein Trauma in uns auslösen.

Traumatisierende Erlebnisse können in vielerlei Lebenssituationen entstehen: Operationen, schwere Krankheiten, Verletzungen, der Verlust eines nahen Menschen, Vernachlässigung in der Kindheit oder pränatale Bedrohung im Mutterleib, Krieg, Naturkatastrophen oder Gewalterfahrung wie z. B. Vergewaltigungen. Auch scheinbar gewöhnliche Ereignisse wie medizinische Behandlungen, ein Hundebiss, das Miterleben von Gewalt im Fernsehen können traumatisieren.

Trauma kann man oft auch daran erkennen, wenn man auf ein harmloses Detail so reagiert, als müsse man um sein Leben kämpfen. Denn Verhaltensmuster, Überzeugungen, Gedanken und Gefühle sind noch immer mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt. Da erstarrt vielleicht jemand und wird kreidebleich oder rastet aus, wenn er ein bestimmtes Geräusch hört oder einen bekannten Geruch wahrnimmt, oder einen besonderen Tonfall die Person Aufschrecken lässt. Seine Körperreaktion verbindet dies in dem Moment unbewusst mit früheren Ereignissen, z.B. einen kleinen Autounfall, eine geheilte Verletzung oder unspektakuläre OP, oder mit einem sonstigen vergangenen Ereignis das allem Anschein nach gut ausgegangen ist. Es war ja „nichts passiert“… Doch sein Körper erinnert sich daran und fühlt sich jetzt – genau wie damals – in Lebensgefahr.

Trauma ist viel mehr als das Ereignis, es ist mehr als die Geschichte, die man erzählen kann. Denn während einer überwältigenden Erfahrung schaltet das Sprachzentrum ab. Trauma ist die Gesamtheit aller steckengebliebenen Reaktionen auf ein lebensbedrohliches Ereignis. Es sind Orientierungslosigkeit, Herzklopfen, Übelkeit, Körperimpulse zu Kampf, Flucht oder Kollaps. Unerklärliche Unruhe, die Unfähigkeit sich zu beruhigen oder sich zu freuen. Leicht überwältigt sein, von Angst, Wut, aber auch von Freude, Glück.

In Somatic Experiencing (SE)® geht es darum, die Verbindung zu sich selbst und zum eigenen Körper wieder aufzunehmen, denn nach einem Trauma ist der Körper zum Gegner geworden. Er produziert Symptome, die unerklärlich sind und das Leben einschränken. Daher ist Aufklärung ein wichtiger Bestandteil einer SE-Sitzung. Sie hilft zu verstehen, wie bestimmte Symptome mit erlebten Traumatisierungen zusammenhängen.

In einer bedrohlichen Situation laufe automatisch ein Notprogramm ab: Kampf, Flucht, Erstarrung oder Kollabieren. Erst wenn die dabei mobilisierte Energie entladen sei, sei für den Körper die Gefahr vorbei. Ansonsten bleibe er weiterhin in Alarmbereitschaft. Die „Überlebensenergie“ werde im Nervensystem gebunden und es entstehe ein Trauma.

Somatic Experiencing wird als nonverbale Kommunikation mit dem Körpergedächtnis beschrieben. Das Nervensystem wird angeleitet, die während des Traumas blockierten Energien zu entladen. Der natürliche Rhythmus von Anspannung und Entspannung im Nervensystem reguliert sich neu und das innere Gefühl von Sicherheit, Lebenskraft und Gleichgewicht kehrt zurück.